Vom Weiler zum Vorort
Das stadträumlich, topografisch und infrastrukturell von der Stadt Winterthur separierte Quartier Dättnau ist um 600 n. Chr. als alemannische Einzelsiedlung entstanden. Der Weiler Dättnau blieb aber abgeschieden und brannte 1883 vollständig ab. In der Folge wurde die ehemalige Flarzsiedlung durch Einzelbauten ersetzt, die nach dem Bau der Ziegelei teilweise als Arbeitshäuser von dieser übernommen wurden. Danach setzte auch im östlichen Teil des Dättnauertals eine erst langsame Entwicklung ein, bei der vor allem auch Arbeitshäuser der Firma Rieter entstanden. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich Dättnau, zuerst zögerlich, dann in den letzten Jahren rasant weiterzuentwickeln. Heute leben in diesem Quartier über 3250 Einwohner. Ein eigentliches Quartierzentrum hat sich nicht herausgebildet.
Das Siedlungsgebiet ist fast gänzlich von Wald und Landwirtschaftsland umschlossen und hat einen dörflichen Charakter. Wanderwege durch die ländlich geprägte Umgebung und ein nahegelegenes Weihersystem ermöglichen Naherholung innert kürzester Distanz.
Dättnau ist der Exot unter den Winterthurer Stadtquartieren, sowohl städtebaulich als auch charakterlich. Die nicht direkte Anbindung zur Grossstadt trägt zur speziellen Wahrnehmung des Quartiers bei. Die Nähe zur Natur und die Abgelegenheit verhelfen dem Quartier zu hoher Wohnqualität.
Es gilt, die Standortqualität dieses Grundstücks zu nutzen und eine Siedlungsform mit Infrastrukturen zu entwickeln, die mithelfen, dem Quartier Dättnau eine eigene Identität zu geben.
Die abgebrannte Ziegelei wurde als identitätsstiftendes Merkmal von Dättnau wahrgenommen. Im Gutachten zur Schutzwürdigkeit der Ziegelei Keller Dättnau wurde das grossvolumige Ziegeleigebäude als von grosser Relevanz für das Ortsbild eingestuft.